Folkwang

Folkwang Bibliothek wurde heute eröffnet

Architektonisch herausragender Neubau beheimatet nun einen der größten musikwissenschaftlichen Bestände bundesweit


Essen, 19. September 2012. Auf dem Essen-Werdener Campus der Folkwang Universität der Künste wurde am heutigen Mittwoch in Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten aus Kultur, Forschung und Politik die neue Folkwang Bibliothek eröffnet: Dank großzügiger Förderung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung haben Studierende ab sofort Zugriff auf knapp 200.000 Medien: Bücher, Zeitschriften, Noten, Tonträger, Bildtonträger etc.

Vereinigt sind hier neben den Folkwang Beständen die ehemalige Musikwissenschaftliche Bibliothek der Ruhr-Universität Bochum und die früheren Bestände der Musikpädagogik der Universität Duisburg-Essen. Damit verfügt Folkwang bundesweit über einen der größten musikwissenschaftlichen Bestände. Der architektonische Entwurf für den Neubau stammt vom Architektenbüro Max Dudler, Berlin, die Projektverantwortung lag beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW. Die Gesamtkosten des Neubaus betragen 7.4 Millionen Euro.

 

Nach dreijähriger Bauzeit ist die neue Folkwang Bibliothek nun ab morgen, 20. September, auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Zur heutigen feierlichen Eröffnung nutzten viele geladene Gäste die Gelegenheit, das Gebäude näher kennen zu lernen.
Der Vorstandsvorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Prof. Dr. hc. mult. Berthold Beitz sagte über die Bibliothek, für die er sich persönlich engagiert hat:
„Ich freue mich über ein glänzendes Werk moderner Architektur mitten im historischen Kern der Folkwang Universität. Das ist überraschend, das ist kühn – und für die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ist es ein Jubiläum: Vor genau 30 Jahren hat sie entschieden, der Hochschule den Bau der Neuen Aula zu ermöglichen.“

Folkwang Rektor Prof. Kurt Mehnert würdigte den Neubau als „architektonisches Meisterwerk“: „Der Werdener Folkwang Campus ist zu einem überzeugenden architektonischen Gesamtensemble zwischen barocker Vergangenheit und Jetztzeit geworden. Wir haben ein großartiges Gebäude hinzubekommen.“ Prof. Mehnert dankte neben der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung dem Land NRW, vertreten durch Staatssekretär Helmut Dockter (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW), und dem BLB Duisburg, vertreten durch Dr. Armin Lövenich (Niederlassungsleiter des BLB NRW Duisburg), gemeinsam die Umsetzung des Neubaus möglich gemacht zu haben.
Dr. Thomas Kempf, Mitglied des Vorstands der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, nannte das neue Gebäude „einen Solitaire: Die Bibliothek der Folkwang Universität der Künste ist das einzige eigenständige Bibliotheksgebäude in Essen.“
Der Architekt Max Dudler stellte seinen Entwurf eines rechteckigen Kubus’ mit einer Hauptnutzfläche von 982 m2 vor. Besonders ging er dabei auf die transluzente Glasfassade ein: Fotoarbeiten mit großformatigen Nahaufnahmen eines Steinbruchs (Fotograf Stefan Müller) wurden im Originalmaßstab und einem Spezialverfahren direkt auf die Verglasung aufgebracht. Durch diese transluzente Hülle bricht der Baukörper spielerisch die Grenzen von Innen und Außen auf.
Finanziert wurde die Folkwang Bibliothek mit 2.450.000 Euro durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und 4.950.000 Euro durch das Land NRW.

Die neue Folkwang Bibliothek steht an einem geschichtsträchtigen und musikhistorisch bedeutsamen Ort. Zum einen gilt Werden durch die Ansiedlung des Klosters als kulturelle Wiege der Metropole Ruhr. Zum anderen entstand in der Klosterschule die erste Niederschrift der Musica enchiriadis als früheste Notation mehrstimmiger Kompositionen; somit wurde hier die Grundlage für alle weiteren Entwicklungen der Musik in Europa gelegt.
Auch die Funde, die Archäologen im Rahmen der bauvorbereitenden Maßnahmen machen konnten – ein aufgestauter Teich aus der Gründungszeit des Klosters (um 799) sowie ein Wehr aus Ruhrsandsteinblöcken, aus dem vermutlich eine Wassermühle gespeist wurde – belegen die kulturgeschichtliche Bedeutung des heutigen Folkwang Campus Essen-Werden.

Nähere Informationen zur Bibliothek: www.folkwang-uni.de/neubau-bibliothek

 

Groß / 19. September 2012